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Westlicher Thüringer Wald

Die jährliche Motorrad-Ausfahrt der SESAner führte im Juni 2001 durch den westlichen Thüringer Wald. Die S.E.S.A. Touren setzen mehr auf das Fahren und weniger auf Sightseeing. Dennoch erwähne ich einige sehenswerte Plätze entlang der Tour. Wer alle diese Plätze besuchen möchte, wird die Tour mit Sicherheit nicht an einem Tag bewältigen können.

Revier 2001

Route 2001

Route 2001 (ca. 300km)

  1. Eisenach - Marksuhl - Frauensee - Dorndorf - Dernbach - Niederschmalkalden - Trusetal
  2. Trusetal - Brotterode - Friedrichroda - Georgenthal - Ohrdruf - Oberhof
  3. Oberhof - Allzunah - Ilmenau - Gräfenroda - Gehlberg - Schmiedefeld - Suhl
  4. Suhl - Zella-Mehlis - Benshausen - Bermbach - Steinbach-Hallenberg - Floh/Seligenthal - Kleinschmalkalden - Brotterode - Ruhla - Etterwinden - Eisenach

Bericht

Wir wählten unser Basislager in Eisenach. Ich persönlich bevorzuge den Landgasthof "Zum Grünen Baum" in Marksuhl, aber dort gibt es nicht genug Zimmer für eine Gruppe von mehr als 20 Leuten.

Wenn man schon in Eisenach ist, sollte man natürlich die Wartburg besuchen. Vom Parkplatz führt ein nicht allzu anspruchsvoller Fußweg (ca. 15-20 Minuten), im steilsten Abschnitt über eine Treppe, hinauf zur Burg. An schönen Tagen, besonders am Wochenende, kommen viele Touristen zur Burg. Wer an der Führung teilnehmen möchte, sollte sich auf ein bis zwei Stunden Wartezeit einstellen oder einen ruhigeren Tag wählen.

Von Eisenach führt uns die B84 über den Rennsteig. Wir verlassen die Bundesstraße nach Frauensee und nehmen die ersten paar ebenso kurven- wie waldreichen Landstraßen mit.

Förderturm Merkers

Förderturm Merkers

Etwas östlich von Dorndorf liegt die Grube Merkers, die sich selbst als "Erlebnisbergwerk" bezeichnet. Es handelt sich um ein altes Kalibergwerk, in dem heute noch gearbeitet wird. Gefördert wird hier seit der Wende aber nicht mehr, sondern nur noch verfüllt.

Die Führung dauert ca. 3½ Stunden und ist, besonders während der Ferienzeit gut besucht. Einzeln Reisende können Glück haben und in eine Führung 'hineinrutschen'. Generell empfiehlt es sich aber, ca. eine Woche vorher zu buchen. Der Aufwand lohnt sich!

Von Dorndorf fahren wir über Stadtlengsfeld bis nach Dernbach, wo wir in Richtung Osten abbiegen und nach Niederschmalkalden fahren. Die Straße ist schmal und die örtlichen Dosen-Insaßen würden wohl lieber zu Fuß gehen um die schöne Gegend ausreichend zu würdigen. Schrittempo bekommt uns Bikern schon aus physikalischen Gründen nicht so gut. Aber Vorsicht: Gegenverkehr!

Von Niederschmalkalden geht es nach Trusetal. Am Ortsausgang in Richtung Brotterode halten wir am "Trusetaler Wasserfall". Dieser wurde 1865 künstlich angelegt. Das Wasser fällt aus ca. 60m Höhe auf die Felsen und besprüht geschwitzte Wanderer mit vielen feinen Tröpfchen. Am Fuß des Wasserfalls gibt es einen Parkplatz und jede Menge Souvenirstände.

In Brotterode müssen wir wegen einer Baustelle von der geplanten Route abweichen und fahren, statt nach Tabarz, über Kleinschmalkalden nach Friedrichroda. Dort treffen wir auf die B88, die unsere Sportfraktion von den Waldstraßen erlöst und ihnen für ein paar Kilometer die Möglichkeit bietet die Motoren mal wieder freizublasen.

The Wild Bunch

The Wild Bunch

Über Georgenthal im Thüringer Wald fahren wir nach Ohrdruf. Die dortige Attraktion ist echt der Hammer: der Tobiashammer, um genau zu sein. Das Hammerwerk der alten Kupferkessel-Werkstatt war noch bis zu einem erheblichen Wasserschaden 1975 in Betrieb und wird heute nur noch im Rahmen der Führung von vorgeführt. Im zweiten Teil der Führung kann eine alte Dampfmaschine besichtigt werden. Die 12.000 PS schufteten ursprünglich in den Berliner Borsigwerken bei der Herstellung von Dampfloks, bevor sie nach Thüringen verkauft wurden. Heute wird der Kolben leider nur noch elektrisch bewegt. Wer Appetit hat, kann sich im Hammerstübchen, einem Schnellimbiss, Thüringer Rostbrätl schmecken lassen.

Für uns ist es noch etwas zu früh für die Mittagspause, daher fahren wir weiter nach Oberhof. Das Panorama-Hotel atmet die Ästhetik der DDR-Zeit, aber nette Restaurants finden sich in der ganzen Stadt. Die Rodelbahn steht Touristen auch im Sommer zur Verfügung.

Kurz hinter Oberhof geht es wieder Richtung Südosten durch den Wald in Richtung Neustadt am Rennsteig. So weit fahren wir aber nicht. Bei Allzunah biegen wir in Richtung Ilmenau nach Norden ab. Ab Ilmenau folgen wir wieder der B88 (diesmal in umgekehrter Richtung) bis Gräfenroda. Ab hier geht es wieder über eine Landstraße durch den Wald in Richtung Süden. Statt vor Gehlberg nach Westen in Richtung Oberhof zu fahren, müssen wir der Straße bis Schmiedefeld folgen, den der Weg nach Oberhof ist dank einer Baustelle gesperrt.
Daher müssen wir uns durch die Städte Suhl und Zella-Melis wühlen. Kurz vor Benshausen führt eine launige, weil steile und kurvige Straße in Richtung Viernau. Wir biegen nach rechts in Richtung Bermbach ab, um ein noch schöneres Stück mitzunehmen. Über Steinbach-Hallenberg geht es nach Floh-Seligental, das, ganz weltstädtisch, über eine eigene Dauerbaustelle verfügt.

Modell des Eisenacher Bahnhofs

Modell des Eisenacher Bahnhofs

Von hier geht es weiter nach Kleinschmalkalden und Brotterode nach Ruhla. Wenigstens Schachfreunden ist Ruhla wegen der Uhrenfabrik Garde bekannt. Einen Besuch verdient unbedingt der Park Mini-a-Thür, der Modelle verschiedener Thüringer Bauwerke zeigt.

Von Ruhla führt eine wunderschöne Straße durch den Wald nach Etterwinden. Die Straße ist nicht immer gut einzusehen, daher muss mit plötzlich auftauchendem Gegenverkehr gerechnet werden. In Etterwinden kehren wir dem Wald endgültig den Rücken und biegen auf die B19 nach Norden in Richtung Eisenach ab. Ein letztes Mal werden die Benzinleitungen durchgespült, bevor wir uns beim Bier von den Erlebnissen des Tages erholen.

Uwe Sauerland


Letzte Änderung: 2010-02-28
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